Employer Branding im Krankenhaus

Krankheitstage durch gekonnte Mitarbeiterführung und Motivation minimieren

Besonders im infrastrukturellen und -Pflegebereich eines Krankenhauses, gibt es viele krankheitsbedingte Ausfälle des eigenen Personals. Durch ein betriebliches Gesundheitsmanagement  können diese Ausfälle gesenkt werden.

Bundesweit kämpfen Einrichtungen mit krankheitsbedingten Ausfällen beim eigenen Krankenhauspersonal. Diese liegen vor allem im infrastrukturellen Bereich wie z. B. der Speisenversorgung oder der Gebäudereinigung, aber auch in der Pflege bei bis zu 20 % im Jahr. Die Kompensation dieser ungeplanten Ausfälle stellt die Einrichtungen täglich vor die Herausforderung, wie sie laufende Prozesse einhalten und die hohe Qualität in der Patientenverpflegung sicherstellen können. Um dieser Problematik näher auf den Grund zu gehen, ist eine genauere Betrachtung der Arbeitsbedingungen notwendig.

Gesundheit als Investition in die Zukunft

Körperliche Fitness ist zwingend notwendig, damit beispielsweise das Pflegepersonal dem Umlagern eines Patienten gewachsen ist. Auch das Küchen- und Reinigungspersonal ist mit Tätigkeiten konfrontiert, welche die Rückenmuskulatur, Bandscheiben und das Herz-Kreislaufsystem belasten. Hier kann ein Krankenhaus mit konkreter Unterstützung ansetzen. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein zum Teil schon verbreiteter Ansatz. Neben präventiven Maßnahmen wie Rückenschulungen und Beratungsangeboten können Arbeitgeber die Mitarbeiter hier aktiv einbinden. Verbesserungsvorschläge für technische Hilfsmittel an den Arbeitsplätzen etwa werden von den Mitarbeitern eingereicht, durch ein kleines Team bewertet und entsprechend umgesetzt. Darüber hinaus werden Angebote wie Physiotherapie, Laufgruppen oder gemeinsames Kochen sehr geschätzt und motivieren gemeinsam im Team etwas zu verändern. Mitarbeiter, die kontinuierlich von ihrem Arbeitgeber über Gesundheitsangebote informiert und dabei auch finanziell unterstützt werden, stehen übrigens deutlich loyaler zum Unternehmen.

Arbeitgeber können insgesamt bis zu EUR 500,00 netto im Jahr und pro Mitarbeiter absetzen. Das Bundesgesundheitsministerium hat genau definiert, für welche Leistungen ein Steuervorteil vom Arbeitgeber in Anspruch genommen werden darf:

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung/steuerliche-vorteile.html

Seelische Belastung ernst nehmen

Die Ursachen für die hohen Krankheitstage liegen aber oftmals nicht ausschließlich in der körperlichen Belastung des Personals. Die meisten Pflegekräfte sind zwar zufrieden mit Ihrer Berufswahl und besonders intrinsisch motiviert, doch ist gerade in den Pflegeberufen die Arbeitsbelastung enorm und die Liebe zum Beruf kann sich schnell in Frust wandeln. Wenn ein Mitarbeiter keine Freude an seiner täglichen Arbeit hat oder sich nicht im Team wohl fühlt, wirkt sich das erheblich auf seine Arbeitsleistung aus und sorgt möglicherweise sogar für körperliche Beschwerden. Diese wiederum führen zu negativen Gedanken, mehr Druck und manchmal sogar chronischen Erkrankungen. Es geht also auch um die Identifikation mit dem Arbeitgeber bzw. dem Team, mit dem man wöchentlich mehr Zeit verbringt als mit seinen Freunden und der Familie.

Erfolgreich mit motiviertem Personal

Dieser Negativ-Spirale entgegenzuwirken erfordert einige konkrete Maßnahmen. Das Stichwort heißt Employer Branding oder auch Stärkung der Arbeitgebermarke. Allein aus Imagegründen ist ein entsprechendes Konzept sinnvoll, um gute Mitarbeiter anzulocken. Aber intern bedeuten motivierte und gesunde Mitarbeiter, weniger Kosten, bessere Leistungsfähigkeit, geringere Fehlerquoten und langfristig eine bessere Qualität am Patienten.

Dafür empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

  • Zielsetzung & Verantwortlichkeiten definieren

    Machen Sie sich bewusst, wo Sie in fünf bis zehn Jahren stehen möchten. Die Vision und die Ziele können in einem kleinen Team innerhalb eines Tagesworkshops erarbeitet werden. Im Anschluss definieren Sie ein Budget für die Ausarbeitung und Umsetzung der Maßnahmen. Die Entwicklung der Arbeitgebermarke bringt vor allem langfristig Erfolge. Legen Sie dafür ein verantwortliches Team oder eine einzelne Person fest – Employer Branding ist nichts für nebenbei. Oftmals ist es sinnvoll, eine neue Position zu schaffen, welche das Knowhow der Abteilungen Marketing und Personalwesen verbindet.

  • Status Quo erfragen

    Führen Sie eine anonyme Mitarbeiterumfrage durch. Diese kann sowohl digital als auch in Schriftform durchgeführt werden. Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter daran teilzunehmen, damit Sie aussagekräftige Ergebnisse erhalten. Parallel führen Sie Gespräche mit der Führungsebene. Wenn Sie beides übereinanderlegen, kristallisieren sich schnell konkrete Ansatzpunkte heraus. Nehmen Sie diese Rückmeldungen konstruktiv und sachlich entgegen. Auch wenn ein solches Thema für alle Beteiligten emotional ist, geht es doch darum, langfristig etwas zu verändern.

  • Employer Branding Konzept entwickeln

    Es umfasst die Positionierung der Arbeitgebermarke sowie die Definition der Zielgruppen, also welche Arbeitnehmer künftig beschäftigt werden sollen. Betrachten Sie die einzelnen Bereiche genau. Welche Anforderungen hat ein Arzt, eine Pflege- oder eine Reinigungskraft an ihren Job? Was muss die Büroangestellte oder die Küchenkraft täglich leisten und wie kann man sie motivieren? Kreative Maßnahmen lassen sich am besten in einem Team ggf. mit Unterstützung durch ein Beratungsunternehmen entwickeln. Im Vordergrund sollte vor allem die Entwicklung eines Unternehmensleitbildes sowie das Betriebliche Gesundheitsmanagement stehen, auf die weitere Maßnahmen aufbauen.

  • Maßnahmen umsetzen

    Erstellen Sie Aufgabenpakete und planen Sie diese mit Hilfe eines Jahreskalenders zeitlich ein. Berücksichtigen Sie dabei wichtige interne Termine und Urlaube der Beteiligten. Die Maßnahmen sind vor allem dann nachhaltig, wenn über einen längeren Zeitraum kontinuierlich etwas passiert. Möglicherweise hilft es kleine Teams für einzelne Maßnahmen zu bilden oder auch Paten einzusetzen, welche die Umsetzung verantwortlich betreuen.

  • Regelmäßige Meinungsumfrage

    Wiederholen Sie einmal im Jahr die Mitarbeiterumfrage, um zu kontrollieren, ob Ihre Maßnahmen positiv auf die Motivation wirken. Parallel behalten Sie die krankheitsbedingten Ausfälle im Blick und ziehen Rückschlüsse. Grundsätzlich empfiehlt sich ein offener Umgang und viel Transparenz im Team. Zeigen Sie den Mitarbeitern woran gearbeitet wird. Dazu eignen sich interne Newsletter oder die Mitarbeiterzeitschrift. Fördern Sie den engen Austausch untereinander, damit Sie eine langfristige Steigerung der Mitarbeitermotivation erzielen.

Investieren Sie in diese Maßnahmen. Denn vor allem im Krankenhaus sind die Mitarbeiter das höchste Gut. Ihre Leistungsfähigkeit und Arbeit an den Patienten sorgt für einen erfolgreichen Krankenhausbetrieb.

Aktivieren Sie das Potential Ihres eigenen Krankenhauspersonals!

Wir stehen gerne beratend zur Seite. Rufen Sie uns unter der +49 69 / 7079816-0 direkt an und vereinbaren Sie einen unverbindlichen Beratungstermin.

Daniel Nilles, Leitung Projektmanagement

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