Controlling im Kranken­haus: Haben Sie alle Aufgaben im Blick?

Ihr Weg zu einem gut strukturierten Kranken­haus- Controlling

In diesem Blogbeitrag Controlling im Krankenhaus, erfahren Sie über den Unterschied zwischen strategischem und operativem Controlling und über die Hintergründe der Controlling-Kennzahlen

Controlling im Krankenhaus - eine allgemeine Definition

Das Controlling navigiert das Unternehmen wie der Kapitän sein Schiff. Die Unternehmensleitung gibt eine Richtung vor, die es gilt mit Hilfe verschiedenster Mittel zu verfolgen. Das Controlling ist also Teil der Unternehmensleitung und des Managements. Es kümmert sich um die Überwachung, Prüfung, Steuerung und Koordination von Abläufen. Daten aus dem Rechnungswesen, die hier zusammenlaufen, werden aufbereitet um der Unternehmensführung Hilfestellung für schwierige Entscheidungen zu geben. Das Controlling fungiert quasi als Schaltzentrale zwischen Rechnungsabteilung, Geschäftsführung und Unternehmenshandlungen.

Die verschiedenen Aufgaben des Krankenhaus Controlling

Früher galt das Hauptaugenmerk der Kliniken rein der Versorgung der Patienten. Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen der letzten Jahrzehnte und die stetigen Kürzungen der Krankenkassenleistungen führten dazu, dass der ökonomische Aspekt und somit auch das Controlling eine immer größere Bedeutung erhielten. Um nun ein effektives und gut durchdachtes Controlling im Krankenhaus aufzubauen, muss die Klinik wie eine Art Wirtschaftsunternehmen mit hierarchischem Aufbau gesehen werden. Die Einführung des DRG-Systems und der Länderbasisfallwerte erhöhen den Druck zusätzlich und fordern von den Gesundheitseinrichtungen ähnlich einem klassischen Wirtschaftsbetrieb zu haushalten, bei dem die große Herausforderung darin besteht, Leistungen und Ersparnissen gleichermaßen gerecht zu werden.

Zu den Aufgaben des Controlling im Krankenhaus gehören u.a.:

  • Wirtschaftliche Planung des Krankenhauses
  • Zielorientierte Beratung des Managements
  • Planführung hin zur Erfüllung der Unternehmensziele
  • Erstellung eines Berichtswesens
  • Erstellen von Analysen und Prognosen
  • Budgetverhandlungen

Warum braucht es Controlling im Krankenhaus?

Durch ein gut durchdachtes Krankenhaus-Controlling kann der häufig mit Kostensenkungen verbundene Qualitätsverlust vermieden werden. Controller bewerten hierfür die Leistungsfähigkeit des Krankenhauses und errechnen das Kosten-Leistungs-Verhältnis der einzelnen Fachabteilungen um die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung sicherzustellen oder sie decken Kostendiskrepanzen auf, sodass das Krankenhausmanagement diesen entgegenwirken kann.

Erfolg langfristig planen lautet die Devise, wofür ein strategisches Controlling unabdingbar ist. Der Trend geht immer stärker zur Gewinngenerierung, um den Investitionsrückstand der Länder aufzufangen und somit die Bilanzen der Gesundheitseinrichtung zu verbessern. Mit Hilfe der Balanced-Scorecard (BSC) gelingt es, diese Ziele zu verfolgen.

Ziele und Kennzahlen mittels Balanced Scorecard prüfen

Die BSC ist eine Zusammenstellung aller strategischer und besonders wichtiger Ziele eines Unternehmens sowie der damit verknüpften messbaren Kennzahlen. Sie zeigt die Leistungen einer Organisationseinheit aus den vier verschiedenen Perspektiven: Finanzen, Kunden und Patienten, Prozess und Entwicklung.

Unterschiede zwischen strategischem und operativem Controlling

Im Controlling unterscheidet man zwischen strategisch und operativ. Schon die Bezeichnung verweist hier auf die verschiedenen Methoden. Beim strategischen Controlling geht es um eine langfristige Planung und Kontrolle bei der externe Chancen und Risiken auf die interne Unternehmensentwicklung mit Blick auf deren Stärken und Schwächen ausgelotet werden. Es dient der langfristigen Effektivität des Unternehmens.

Bei der Operative geht es mehr um eine akute operierende Strategie bei der kurz- und mittelfristig geprüft und gehandelt wird. Zum operativen Controlling zählen zum Beispiel Monatsberichte oder kontinuierliche Soll-Ist-Vergleiche mit Abweichungsanalyse. Das operative Controlling dient somit der Realisierung der strategischen Gesamtziele.

Abgrenzungsmerkmale

Strategisches Controlling

Operatives Controlling

Dimension

Stärken/Schwächen
Chancen/Risiken

Kosten/Leistung
Aufwand/Ertrag
Aus-/Einzahlungen

Informationsquelle

Umwelt

Primär internes Rechnungswesen

Zielgrößen

Erfolgspotential Existenzsicherung

Gewinn
Rentabilität

Quelle: http://www.controllingportal.de/Fachinfo/Grundlagen/Strategisches-vs.-operatives-Controlling.html

Controlling-Kennzahlen im Gesundheitswesen

Kennzahlen dienen zur Berechnung von Unternehmenserfolgen oder um Aussagen über die Zukunft oder die Entwicklung hinsichtlich der betrieblichen Ziele zu treffen. Sie helfen dabei Abweichungen oder Schwachstellen schnell aufzudecken um zeitnah dagegen vorzugehen. Kennzahlen werden häufig auf der Grundlage vorhergehender Jahresabschlüsse gewählt und zu verschiedenen Kennzahlensystemen zusammengeschlossen, die Aufschluss über bestimmte Sachverhalte liefern sollen.

Im Gesundheitswesen misst man beispielsweise die Umsatzrentabilität, die Personalintensität oder die Cash-Flow-Marge um herauszufinden, ob sich die durchgeführten Maßnahmen für das Krankenhaus lohnen oder das Personalvolumen dem Income entsprechend ist. Man unterscheidet zwischen relativen und absoluten sowie globalen und innerbetrieblichen Kennzahlen.

Die relativen Kennzahlen beschreiben hierbei das Verhältnis zwischen verschiedenen Größen im Krankenhaus. Man klassifiziert weiter in

  • Gliederungszahlen: Verhältnis eines Teils zum Ganzen
  • Beziehungszahlen: Zuordnung zweier verschiedener Merkmale zueinander
  • Indexzahlen: Verhältnis zweier gleichartiger Merkmale, wobei eine Größe mit 100 gleichgesetzt wird

Absolute Kennzahlen hingegen messen Grunddaten wie

  • Einzelzahlen (z.B. Anzahl der Beschäftigten)
  • Summen (z.B. Geschäftsvolumen)
  • Differenzen (z.B. Betriebsergebnis)
  • Mittelwerte (z.B. durchschnittliche Belegungstage)

und bieten so einen ausführlichen Gesamtüberblick über die bestehende Krankenhaus-Betriebsstruktur.

Aber wie legt man Kennzahlen und -systeme fest?

Dies setzt die Erfüllung bestimmter Konditionen voraus. Kennzahlen sollen vor allem das messen, was man auch steuert und sie sollten unbedingt Aspekte der Erfolgsstrategie berücksichtigen. Ihre Ausrichtung folgt, genau wie die gesamte Klinikstrategie, den Bedürfnissen der Interessengruppen, das bedeutet im Krankenhaus v.a.  den Begehren von Patienten und Personal. Die Grundlage für die Wahl von Kennzahlen sollte immer überprüfbar sein und nicht auf Spekulationen beruhen, denn nur so gelingt es die entsprechenden Schlüsselvariablen zu messen und diese auch flexibel an Planänderungen anzupassen.

Hat man nun eine Reihe von Kennzahlen eruiert und zu Systemen verknüpft gilt es diese zu erfassen und auszuwerten. Aber zu was nutzen die erhobenen Daten? An erster Stelle zur Kontrolle, ob  beispielsweise gesteckte Ziele erreicht wurden. Daneben erfüllen sie aber noch weitere Zwecke. Sie helfen der Krankenhausleitung bei der Entscheidungsfindung, indem sie die aktuelle Ausgangslage darlegen. Hier spielt auch mit hinein, dass die Erhebung solcher Zahlen eine bessere Koordinierung und Steuerung innerhalb des Betriebsprozesses erlaubt und zukünftiges Verbrauchs- oder Erwerbsverhalten beeinflusst. Zukunftsweisend unterstützen Kennzahlen die Fixierung von Visionen und futurischen Strategien.

Sie wollen Ihre Zahlen fest im Griff haben?

Wir helfen Ihnen gerne dabei. Melden Sie sich bei uns unter +49 69 / 7079816-0 oder info@lenus.de.

Daniel Nilles, Leitung Projektmanagement

Zurück

Sie möchten mehr über Lenus wissen?

Hier entlang zur
Unternehmenspräsentation!